Warum weniger als 1200 Kalorien am Tag keine gute Idee ist.

Kaloriendefizit ist ein Muss, um Gewicht zu verlieren.

 

Falls du denkst: „Wenn ein Kaloriendefizit von

300 bis 500 Kalorien optimal ist, könnte ich mit noch

weniger Essen noch schneller an mein Ziel kommen“,

kann ich nur sagen: Tue es nicht!

 

Es ist keine gute Idee WENIGER als 1200 Kalorien

am Tag aufzunehmen. Klingt paradox?

 

Ich erkläre dir, warum ein zu großes Kaloriendefizit

nicht nur eine schlechte, sondern auch eine gefährliche Idee ist.

 

Wie nutzt unser Körper die Kalorien, die wir essen?

 

Um unseren Körper jeden Tag gesund und funktionsfähig zu halten, ist die Kalorienaufnahme das A und O. Wenn dein Gewicht stabil ist, benötigt dein Körper bereits erstaunliche 70 % der Kalorien nur um deine normale Körperfunktion aufrechtzuerhalten. Dies wird als Ruheumsatz (RMR) bezeichnet.

 

Zu wenig Kalorien verringern deinen Stoffwechsel.

 

Unser Ruheumsatz passt sich der Energieaufnahme an. Wenn die Energieaufnahme für eine Weile sinkt, weil du zu wenig Kalorien aufnimmst, sinkt auch der RMR. Dieser Stoffwechselrückgang bei geringer Energiezufuhr hat verschiedene Gründe mit negativem Effekt:

  • Die Produktion von Schilddrüsenhormonen nimmt ab.
  • Andere wichtige Hormone, die das Gewicht und die Körperzusammensetzung beeinflussen, verändern sich. Leptin, Testosteron und die Ausschüttung des sympathischen Nervensystems sinken. Das Stresshormon Cortisol steigt. Zum Beispiel erhöht zu viel Cortisol das Risiko für Bluthochdruck oder Diabetes. Mit den sich verändernden Hormonwetten geht häufig eine Gewichtszunahme und allgemeine Schlappheit einher.
  • Der thermische Effekt der Nahrung (TEF) nimmt ab, weil weniger Nahrung gegessen wird. Dieser ist jedoch wichtig für den Fettabbau.
  • Wir verlieren sowohl Gesamtmasse als auch Muskelmasse, wenn wir zu stark ins Kaloriendefizit gehen, da ein kleinerer Körper weniger Energie verbrennt.
  • Wenn die Energieaufnahme zu lange sinkt, „schaltet“ der Körper den Stoffwechsel einfach herunter, um sich anzupassen. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der größte Rückgang des RMR auftritt, wenn die Ernährung etwa 1000-1200 Kalorien (oder weniger) pro Tag erreicht. Dann ist dein Stoffwechsel am langsamsten.

Wenn die Energieaufnahme für eine Weile steigt, passiert das Gegenteil: Der RMR steigt, dein Stoffwechsel wird angekurbelt und du verbrennst mehr Kalorien.

 

Wie du siehst, liegt es an dir, ob dein Stoffwechsel schneller oder langsamer arbeitet. Wenn du zu wenig isst, führt die Verlangsamung des Stoffwechsels zu weiteren Problemen.

 

Zu wenig Kalorien führen zu Nährstoffmangel.

 

Was passiert, wenn der Körper nicht mit den benötigten Nährstoffen versorgt wird:

  • Kognitive Funktionen. Das Gehirn benötigt ständig viel Energie, täglich etwa 300 Kalorien pro Kilogramm Gehirngewicht. Dein Gehirn nutzt sowohl Glukose als auch Ketonkörper zur ATP-Regeneration.(Was ATP ist, findest du am Ende dieses Textes)Schwere Energieungleichgewichte verlangsamen den Gehirnstoffwechsel. Das bedeutet: Wenn die Energie niedrig ist, können wir vergesslich werden, uns schlechter konzentrieren und es fällt uns schwerer, kreativ zu sein oder Ideen zu haben. Wir neigen auch dazu, mürrischer, lethargischer und ängstlicher zu werden und/oder Schlafstörungen zu haben. Wenn die Energie über einen längeren Zeitraum chronisch niedrig ist, können wir sogar depressiv werden oder ein hitziges Temperament entwickeln.
  • Fortpflanzungsfunktionen. Fortpflanzung und Fruchtbarkeit erfordern Energie. Dein Körper überwacht sorgfältig den Energiehaushalt, um zu entscheiden, ob die Geburt eines Kindes sicher ist. Bei geringer Energieaufnahme (und insbesondere bei hohem Energiebedarf, etwa bei Sportlern) reduziert der Körper die Produktion von Sexualhormonen wie Testosteron und anderen Androgenen, Östrogen und Progesteron. Bei Frauen kann dies unter anderem zu unregelmäßigen oder ausbleibenden Menstruationszyklen, Hormonstörungen oder sogar zu einer frühen Menopause führen. Bei Männern können fehlender Antrieb und Potenzstörungen die Folge sein. Mögliche Folge für beide Geschlechter: Unfruchtbarkeit, Verlust an sexuellem Interesse, Stimmungsschwankungen und Frust.

Unser Körper kann leider den Unterschied zwischen tatsächlichem und potenziellem Hungern nicht erkennen, wenn er sich selbst eine Ernährungseinschränkung auferlegt oder einfach nur von Essen und Diäten besessen ist. Aus Sicherheitsgründen schaltet es sich in beide Richtungen ab.

  • Reparatur und Wiederherstellung. Das Gewebe unseres Körpers wird ständig abgebaut und wieder aufgebaut oder erneuert. Dies gilt insbesondere dann, wenn wir ihm „Schaden“ zufügen, wie zum Beispiel beim Sport. Wenn aktive Menschen nicht genug essen, können sie sich nicht richtig erholen und/oder neue Kraft tanken. Umgekehrt, wenn sie genug essen, um ihren Energiebedarf zu decken, wird neues und gesundes Gewebe gebildet und die Energiespeicher werden aufgefüllt, sodass sie für die nächste Trainingseinheit bereit sind.
  • Vitamine, Mineralien und Energiebilanz. Vitamine und Mineralien übertragen bei der Regeneration von ATP keine direkte Energie. Sie können jedoch als Co-Faktoren – zu denen auch Co-Enzyme gehören – bei Energieübertragungsprozessen eine wichtige Rolle spielen. Das heißt, wir brauchen Vitamine und Mineralien für einen gesunden Stoffwechsel. Wenn bestimmte Mikronährstoffe zu niedrig sind, werden Prozesse zu Energieproduktion beeinträchtigen. Die wichtigsten Nährstoffe, die an der Energieübertragung beteiligt sind, sind die meisten B-Vitamine und Cholin. Darüber hinaus können einige Nahrungsmineralien wie Natrium und Kalium als Elektrolyte wirken. Sie regulieren die Muskelkontraktion, den Flüssigkeitshaushalt und die Nervenimpulse. Da diese Funktionen stark mit dem Energieverbrauch zusammenhängen, sind diese Mineralien auch für die Energiebilanz von entscheidender Bedeutung. Bei einem Mangel an Vitaminen, Mineralien und Elektrolyten finden wichtige Stoffwechselfunktionen und die Energieproduktion nicht statt.

Ich weiß, Geduld beim Abnehmen zu haben ist nicht leicht. Doch Hungern ist definitiv der falsche weg. Es können gesundheitliche Probleme entstehen und unterm Strich ist es auch kontraproduktiv, wenn dir dein Aussehen wichtig ist. Du wirst Dinge verlieren, die deinen Körper schön formen und fest machen – deine Muskeln.

 

Ein Ziel zu erreichen und zu halten, erfordert Zeit, Geduld und harte Arbeit.

 

Glaube mir, es lohnt sich.


*Adenosintriphosphat, kurz ATP, ist die wichtigste Energiewährung im Körper. ATP und dessen Energie ist unabdingbar für alle Menschen und Tiere. Dabei ist es für die Zellen zur Energiebereitstellung sehr wichtig. Adenosintriphosphat (ATP) ist ein Molekül, das als Hauptenergiespeicher für Zellen gilt.


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